Geschrieben von Marie Kautz am 30. April 2022

Social Media Sucht

Social Media Sucht: Deswegen machen Instagram, Facebook, Twitter und Co. so süchtig. Soziale Medien sind so gestaltet, dass sie süchtig machen. Vor allem Menschen mit geringem Selbstwertgefühl sind anfällig in die heile Welt von Social Media zu flüchten.

Ursprung Social Media

Durch Social Media können wir mit der ganzen Welt Inhalte teilen. Uns miteinander vernetzen und interagieren. An sich ist das eine tolle Sache, da wir so unseren eigenen Horizont erweitern könnten. Wäre da nicht das Business und der Algorithmus von Instagram und Co.

Ziel der Unternehmen ist es, uns so lange wie möglich auf den Plattformen zu behalten. Um attraktiv für Werbepartner zu bleiben. Mittel dafür sind Bestätigungen, Signalfarben, Belohnungen und weitere Gestaltungselemente. Man könnte stundenlang weiterscrollen und weiterlesen. Menschen mit einer besonders anfälligen Persönlichkeit können eine Sucht entwickeln.

Vorteile von Social Media

Vorteile von Social Media sind unter anderem schnell Anschluss finden. Eingeschlafene Freundschaften wiederbeleben, spielend einfach in Kontakt bleiben, schnellere Informationen von Nachrichtendiensten und Inspirationen finden für kreative Menschen.

Nachteile von Social Media

Nachteile von Social Media sind eindeutig die Desinformationen, noch nie war es so leicht, falsche Informationen zu verbreiten. Das Suchtverhalten steigt stetig, so zeigt es das Kernergebnis der DAK-Studie: 2,6 Prozent der Befragten sind bereits süchtig nach Social Media. Auf alle 12- bis 17-Jährigen in Deutschland hochgerechnet entspricht dieser Prozentsatz etwa 100.000 Betroffenen. Sie können kaum noch ohne diese Dienstleister auskommen und verschwenden kostbare Zeit.

Fotos und andere Beiträge können nicht vollständig gelöscht werden. Dies kann bei Mobbing und versehentlich hochgeladenen Daten ein Problem darstellen. Je nach Netzwerken und Umständen kommt es zu Cybermobbing. So fühlen sich die betroffenen Personen noch weiter isoliert und das führt zu Depressionen. Viele Experten empfehlen mindestens einen Handy Detox Tag einzulegen.

Soziale Medien sind so aufgebaut, dass sie in Ihnen eine Sucht auslösen.

Aus fehlendem Datenschutz und Datenlacks können Informationen über sie in die Hände Dritter gelangen und gegen sie verwendet werden. Wenn eine App Zugriff auf ihren Standort hat, können ggf. auch andere Personen auf ihren Standort zurückgreifen. Wenn sie gerade nicht zu Hause sind, können Einbrecher diese Information nutzen.

Menschen, die mit Social Media aufwachsen, teilen tendenziell mehr über sich online. Dies kann zu langfristigen Gefahren führen. Sollten sie mal ein Nacktbild mit ihrem Partner geteilt haben, kann dies schnell im Internet landen und so schnell nicht mehr verschwinden.

Social Media Sucht Anzeichen

Social Media Sucht ist noch eine sehr neue Problematik, somit gibt es noch wenige Erfahrungen von Anzeichen einer sozialen Media süchtigen Person.

  • Betroffene können sich nur schwer vorstellen, einige Tage ohne Social Media zu verbringen
  • wichtige Aufgaben werden vernachlässigt, zum Beispiel am Arbeitsplatz
  • ein virtueller Kontakt ist häufig wichtiger als ein realer Kontakt
  • gedanklich bei den Apps sein, auch wenn sie gerade nicht genutzt werden
  • die Stimmung verändert sich, wenn man bestimmte Apps nicht nutzen kann
  • weniger Interesse an Hobbys und Freizeitaktivitäten, aufgrund von Social Media

Folgen von Social Media Sucht

Das größte Problem bei sozialen Medien ist das hohe, ständig wechselnde Angebot an ansprechenden Inhalten. Schöne Bilder mit aufgesetzten Filtern und kurzen Texten zeigen das Beste aus dem Leben anderer Personen. Auch die Inhalte, die wir angezeigt bekommen, sind sorgfältig vom Algorithmus auserwählt.

Wer etwas postet, bekommt Bestätigung und Anerkennung durch die Likes. Bleiben allerdings Likes und die Bestätigung mal aus, folgen depressive Verstimmungen. Die britische Studie macht deutlich, starker Social Media Konsum fördert Ängste. Bei einer täglichen Nutzung von über mehr als 2 Stunden kommt es zu einer Verschlechterung der psychischen Verfassung und weiteren negativen Folgen.

Man soll nie vergessen, dass die Gesellschaft lieber unterhalten als unterrichtet sein will.

Adolph Freiherr von Knigge

1 Monat ohne Social Media und meine Erkenntnisse

15 Erkenntnisse und Denkanstöße aus einem Monat ohne Social Media:

  1. Soziale Medien sind nicht die Ursache allen Übels, aber machen es sichtbar.
  2. Im sozialen Netzwerk vergleichen wir unsere schlechteste Version mit der besten Version anderer.
  3. Zwei Wochen lange habe ich "Phantom-Swiping" betrieben und wischte dorthin, wo die Apps vorher installiert waren.
  4. Wir streben nach Einzigartigkeit, immer mehr in Richtung extremer Grundsätze. Leider übersehen wir dabei die Quelle der Gelassenheit und des Glücks.
  5. Potenzielle Sichtbarkeit in den sozialen Medien bedeutet nicht, dass man sie auch nutzen muss.
  6. Solange Unterhaltung zur Entspannung beiträgt, ist sie positiv. Die sozialen Medien sind jedoch eine Mischung aus Nachrichten, Sensationslust und hohen Erwartungen.
  7. Unsere Generation ist ruhelos, ständig in Bewegung. (Ich mit einbeschlossen) blind für die schönen und intimen Momente ohne das Handy.
  8. Ich rege mich seltener auf.
  9. Nichts zu tun, ist auch mal gesund.
  10. Baue echte Freundschaften auf und tue etwas dafür. (Self-Reminder)
  11. Die Nutzung sozialer Medien zu professionellen Zwecken ist sinnvoll.
  12. Social Media ermöglicht tolle Kooperationen und neue Chancen.
  13. Mehr Zeit, um Bücher zu lesen.
  14. Soziale Medien verwandeln die Kommunikation in ein Geschäft.
  15. Wir reagieren zu schnell emotional auf einen Post, anstatt die Quelle nachzuprüfen.

Für mich war dieser Monat ein wichtiges Experiment zum Reflektieren. Ich habe sehr viel gelernt und habe mein Verhalten mit Social Media angepasst. Soweit meine Denkanstöße. Hast du auch schon welche gesammelt? Schreibe mich doch mal an @mariekautzillustrations. Ich freue mich auf den Austausch.

Dieser Artikel wurde von Marie Kautz verfasst

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