Seit Jahren forschen Unternehmen nach umweltfreundlichen und veganen Alternativen. Weltweit sind die Fortschritte auf dem Gebiet pflanzliches Leder enorm. Nach neuster Technologie kann das Leder aus Pilzen hergestellt werden, mit 1 Meter pro Minute. Doch wie wird Pilzleder hergestellt und wie lange ist das Produkt letztendlich haltbar?
Bei Pilzleder handelt es sich um einen 100 % natürlichen Rohstoff, welcher nachhaltig zu einem lederähnlichen Material hergestellt wird. Bisher stand die Produktion vor Problemen, da die Myzelkultivierung (=Pilzgeflecht) nur in begrenzter Größe stattfinden konnte.
Die neuste Technologie basiert auf dem Wachstum vom Pilzgeflecht in Bioreaktionen. Pilze produzieren Myzel, das Wurzelgeflecht. Dieses ahmt die Eigenschaften von tierischen Ledern nach, ohne Zusatz von Chemikalien. Benötigt werden biologische Abfälle wie Sägespäne, welche die Nährstoffe geben. Die Späne werden wird Wasser gereinigt und anschließend mit den Pilzsporen vermengt. Nach wenigen Tagen bildet sich die außen am Späneblock die benötigte Myzelhaut. Diese Myzelhaut kann nun gegerbt werden.
Pilzleder besitzt viele Vorteile:
10,00 € – 25,00 €
20,00 €
10,00 € – 25,00 €
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Das pflanzliche Pilzleder sollte mit farblosen, natürlichen Wachs gepflegt werden. Verschmutzungen können mit einem weichen und feuchten Tuch entfernt werden.
Bei der Herstellung von Leder aus Pilzen können die Materialeigenschaften an die späteren Bedürfnisse angepasst werden.
Pilzleder ist umweltfreundlicher und ethisch leichter zu vertreten als tierisches Leder. Je nach Zusatzmaterialien erschwert sich die Entsorgung. Bei 100 % natürlichen Materialien ist das Pilzleder in den Bioabfall zu entsorgen. Ist jedoch Kunststoff hineingearbeitet, ist das Recycling nicht möglich. Dann ist nur noch der Restabfall möglich.
Durch die Ressourcenknappheit sind wir gezwungen, auf neue Materialien zurückzugreifen. Acryl, Polyester, Nylon und Spandex sind aus erdölbasierten Fasern, was zur Umweltbelastung beiträgt. Der Zunderschwamm ist ein Baumpilz, welcher aufgrund seiner Eigenschaft als Schwamm bezeichnet wird. Der Baumpilz kann einen Durchmesser bis zu 30 Zentimeter erreichen und bindet viel Wasser. Aufgrund der früheren Verwendung als Brennanzünder erhielt er den Namen "Zunderschwamm".
Das Baumpilzleder ist organisch, gluten- und chemikalienfrei. Optisch ähnelt es tierischen Leder, besitzt jedoch antibakterielle und antiseptische Eigenschaften. Beschafft wird das vegane Material im rumänischen Transsilvanien. Die ansässigen Familienbetriebe ernten den Pilz per Hand und trocknen ihn bis zu einem Jahr.
In einem kleinen Studio in Berlin-Lichtenberg wird das handgefertigte Pilzgeflecht weiterverarbeitet. Das Unternehmen "Zvnder" hat sich auf die Herstellung von Geldbörsen, Brustbeuteln und Uhren aus dem Baumpilz spezialisiert. Dabei werden die Materialeigenschaften den Produkten angepasst und verschiedene Beschichtungen verwendet. Etwa, das Leder vor Nässe zu schützen und den Stoff strapazierfähiger zu machen. Die Marke setzt auf ganzheitliche Nutzung, somit gibt es keinen Abfall. Das Pilzleder wird mit anderen hochwertigen Materialien ergänzt wie Korkinnensohlen.
Du hast schon einige Kleidungsstücke aus Pilzleder? Mich interessiert deine Erfahrung. Schreibe mir doch bei Instagram - @mariekautzillustrations