Geschrieben von Marie Kautz am 14. Juni 2022

Fairtrade Jutebeutel

Der Jutebeutel ist der Inbegriff von Nachhaltigkeit. Umweltschonend, waschbar und wiederverwertbar. Die Stofftasche ist jedoch nur nachhaltiger, wenn sie bewusst genutzt wird. Bedeutet so viel - nicht bei jedem Kauf einen neuen Baumwollbeutel kaufen. Wie umweltschonend ein Fairtrade Jutebeutel tatsächlich ist, liest du hier in diesem Blogbeitrag.

Jutebeutel Nachhaltigkeit

In der Thematik Recyclingfähigkeit gewinnt der Jutebeutel eindeutig. Baumwolle ist als pflanzliches Produkt biologisch abbaubar. Ein wichtiger Punkt gegenüber der Plastiktüte, die in vielen Teilen der Erde nicht recycelt wird und somit ein großes Umweltproblem darstellt.

Essenziell ist es, dass der Jutebeutel nicht zu Hause vergessen wird. Nur wer seinen Stoffbeutel regelmäßig verwendet und nicht bei jedem Einkauf zu einem neuen greift, erzielt auf Dauer einen Umweltvorteil.

Funfact: Der Jutebeutel wurde in Bangladesch erfunden. Jute ist eine Pflanze, welche hauptsächlich in Indien und Bangladesch zu finden ist. Baumwolle und Jute sind nicht das Gleiche.

Ab wann sind Jutebeutel nachhaltig?

Nur wenn der Jutebeutel häufig verwendet wird, ist dieser auch nachhaltig. Aber wieso ist das so? Das liegt primär an der Baumwolle, die viel Wasser im Anbau verbraucht und in der Verarbeitung aufwendig ist. Ein wichtiger Vorteil ist jedoch, dass die Stofftasche kein Mikroplastik verursacht. Wie wir alle wissen, ist Mikroplastik ein ziemliches Problem. Mikroplastik bezeichnet man kleine Kunststoffteilchen, welche kleiner als 5 mm sind. Je kleiner die Plastikteilchen, umso schwieriger ist es insbesondere diese aus dem Leitungswasser zu filtern.

Wieso Fairtrade Jutebeutel?

Fairtrade bedeutet bessere Preise für Kleinbauernfamilien, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Die Fairtrade-Standards sind das Regelwerk. Sie umfassen soziale, ökologische und ökonomische Kriterien. Die Standards beziehen sich unter anderem auf die allgemeine Erklärung der Menschenrechte und eine Vielzahl internationaler Abkommen.

Inhalte der Standards sind unter anderem die Stärkung der Kleinbauern und Kleinbäuerinnen. Geregelte Arbeitsbedingungen, Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit und ein Diskriminierungsverbot. Die Kernanforderungen müssen von jeder Produzentengruppe erfüllt werden, um die Zertifizierung zu erhalten. Nach der ersten Zertifizierung müssen die Produzentenorganisationen zudem die Entwicklungsanforderungen erfüllen.

Jute ist eine Pflanze

Jute ist eine Pflanze und gehört zur Familie der Malvengewächse. Sie stammt aus dem Mittelmeerraum und kam von dort nach Asien. Heute wird sie auch im tropischen Afrika, China und Brasilien angebaut.

Sie gedeiht ausschließlich in sehr feuchten Regionen und dient zur Fasergewinnung. Die Jutepflanze erreicht eine Länge bis zu 4 Metern. Aus den Stängeln der Pflanze stellt man die Naturfasern her. Die Früchte sind giftig!

Jute ist eine Naturfaser, die aus sogenannten Corchorus-Pflanzen gewonnen wird.

Vorteile von Jute

Vorteile von dem Malvengewächs - der Jute sind:

  • reißfest
  • atmungsaktiv
  • wasserabweisend
  • widerstandsfähig
  • hautverträglich

Die langlebige Jutefaser wird sehr gerne für die Herstellung von Verpackungen wie Säcken verwendet. Auch Wohntextilien wie Vorhänge oder Geschirrtücher bestehen häufig aus Jute. Dieser Stoff ist perfekt geeignet für leichte Sommerkleidung, Blusen oder Hemden. Dafür wird meistens eine Mischung aus Jute und anderen Naturfasern wie Baumwolle verwendet.

Aus den Blättern der Jutepflanze lassen sich auch Lebensmittel herstellen - ein bekanntes Beispiel ist Jute-Tee.

Achtung! Dir gefällt dieser Blogartikel? Dann lies doch mal etwas zu dieser Thematik - Minimalismus leben.

Anbau und Herstellung von Jute

Die Jutepflanze benötigt ein tropisches Klima - hohe Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Sie zeichnen sich durch ihre langen Stängel aus. Die Naturfaser befinden sich im mittleren Bereich der Stängel, diese eignen sich hervorragend für die Textilverarbeitung.

Es gibt zwei Arten von Jute:

  • braune Jute - robuste Fasern
  • weiße Jute - nicht so widerstandsfähig

Herstellung von Jutefasern:

  1. Wachstum der Jutepflanze ca. 4 Monate
  2. Pflücken der Stängel
  3. Röstung der Stängel
  4. Jutefasern lassen sich aus dem gerösteten Stängel per Hand herauslösen
  5. Waschung in fließendes Wasser
  6. Trocknung und Behandlung mit mineralhaltigen Ölen
  7. Herstellung des Garns
  8. Waschung vom Textilgarn und Befreiung vom Mineralöl
  9. Verarbeitung zu Stoffen

Neben der Baumwolle und Hanf ist Jute die beliebteste umweltfreundliche Naturfaser. Trotzdem sollten einige Aspekte beim Kauf beachtet werden. Die Textilfaser wächst in weit entfernten Ländern, mit dem Kauf von Juteprodukten gehen also lange Transportwege einher. Dadurch entstehen viele Emissionen. Es ist also zu beachten, dass Jute aus fairer und nachhaltiger Wirtschaft gekauft wird. Dabei geben dir unter anderem das GOTS-Siegel und das IVN-Siegel Orientierungspunkte.

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Dieser Artikel wurde von Marie Kautz verfasst

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